Allah der Erhabene spricht:

“Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun, das sind Insassen des Paradiesgartens. Ewig werden sie darin bleiben.” (2:82)

“O die ihr glaubt, verbeugt euch, werft euch nieder und dient eurem Herrn und tut das Gute, auf daß es euch wohl ergehen möge!” (22:77)

“Gewiß, diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, für sie wird es Gärten geben, durcheilt von Bächen; das ist der große Erfolg.” (85:11)

Am jüngsten Tag erwartet alle Menschen die Waage, die unsere bösen gegen unsere guten Taten wiegt.

Was sind gute Taten?


Es gibt eine Vielfalt an guten Taten, die der Muslim um Allahs Willen verrichten kann. In diesem Artikel sollen, so Gott will, einige Beispiele aus unserer Religion genannt werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Reihenfolge keinerlei Wertung darstellt.

Salah - das rituelle Gebet

Das rituelle Gebet ist die zweite Säule des Islams und damit die erste Pflicht des Muslims nach der Schahada. Groß ist die Zahl der Verse aus dem edlen Koran, die den Wert des Gebets hervorheben und die Gläubigen zu dessen Verrichtung mahnen. Das Gebet ist unsere Verbindung mit dem Allmächtigen, so bedeutet der Begriff “Salah” wörtwörtlich “Verbindung”.

Allah der Erhabene spricht:

“Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen, die an das Verborgene glauben, das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, ausgeben und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir herabgesandt wurde, und die vom Jenseits überzeugt sind.” (2:2-4)

“Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe. Und was ihr für euch selbst an Gutem vorausschickt, werdet ihr bei Allah finden. Was ihr tut, sieht Allah wohl.” (2:110)

“Wenn ihr das Gebet vollzogen habt, dann gedenkt Allahs stehend, sitzend und auf der Seite (liegend). Wenn ihr in Ruhe seid, dann verrichtet das Gebet (wie üblich). Das Gebet ist den Gläubigen zu bestimmten Zeiten vorgeschrieben.” (4:103)

“Gewiß, Ich bin Allah. Es gibt keinen Gott außer Mir. So diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.” (20:14)

“Den Gläubigen wird es ja wohl ergehen, denjenigen die in ihrem Gebet demütig sind” (23:1-2)

Das Gebet findet fünfmal täglich statt und ist eine Pflicht für jeden Muslim. Es bringt uns Allah näher und hält uns von schlechten Taten fern.

Allah der Erhabene spricht: “Gewiß, das Gebet hält davon ab, das Schändliche und das Verwerfliche (zu tun). Und das Gedenken Allahs ist wahrlich größer. Und Allah weiß, was ihr macht.” (29:45)

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Am nächsten kommt der Diener seinem Herrn, dem Allmächtigen und Erhabenen, in der Niederwerfung, so mehrt eure Fürbitte (darin)!” (an-Nasa’i 1137)

Der Besuch der Moschee

Die Moscheen sind die Häuser Allahs. Sie sind die Herzen der islamischen Gemeinschaft, dessen Besuch für jeden männlichen Muslim mindestens einmal in der Woche (zum Freitagsgebet) verpflichtend ist. Der Begriff “Masjid” kommt aus der Wurzel “s-j-d”, was “Niederwerfung” bedeutet. Die Moschee ist also der “Ort der Niederwerfung”.

Allah der Erhabene spricht: “Gewiß, Allahs Gebetsstätten bevölkert nur, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, das Gebet verrichtet, die Abgabe entrichtet und niemanden außer Allah fürchtet. Diese aber werden vielleicht zu den Rechtgeleiteten gehören.” (9:18)

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wer am Morgen und am Abend in die Moschee kommt, dem bereitet Allah einen Platz im Paradies für jeden Morgen und jeden Abend.”

Und er berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wer sich in seinem Hause reinigt und zu einem der Häuser Allahs geht, um ein Pflichtgebet zu verrichten, dem löscht ein Schritt eine Sünde und ein weiterer Schritt erhöht seine Stellung im Paradies.” (Riad as Salihin 1054)

Spende und Wohltat

Zu den besten Taten gehört es, zu spenden und den Bedürftigen zu helfen.

Allah der Erhabene spricht: “Das Gleichnis derjenigen, die ihren Besitz auf Allahs Weg ausgeben, ist das eines Saatkorns, das sieben Ähren wachsen läßt, (und) in jeder Ähre hundert Körner. Allah vervielfacht, wem Er will. Und Allah ist Allumfassend und Allwissend.” (2:261)

“Diejenigen, die ihren Besitz bei Nacht und Tag, heimlich oder öffentlich ausgeben, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.” (2:274)

“Ihr werdet die Güte nicht erreichen, bevor ihr nicht von dem ausgebt, was euch lieb ist. Und was immer ihr ausgebt, so weiß Allah darüber Bescheid.” (3:92)

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wenn einer eine Spende vom Wert einer Dattel aus seinem rechtmäßigen Vermögen spendet - denn Allah akzeptiert nur das Gerechte - so nimmt Allah sie in seine Rechte, und wenn sie eine Dattel ist, wird sie genährt in der Hand des Herrn, wie einer von euch sein Fohlen nährt, bis sie größer als ein Berg wird.”

Dhikr und Dua

Dhikr, das Gedenken an Allah, ist zweifellos ein einfacher und wirksamer Weg, gute Taten zu erlangen.

Abdullah ibn Busr erzählte: Ein Mann sagte, “O Gesandter Allahs, die Gesetze des Islams sind für mich zu zahlreich, so sag’ mir etwas, an dem ich festhalten kann.” Da antwortete der Gesandte Allahs, Heil und Segen seien auf ihm: “Befeuchte stets deine Zunge mit dem Gedenken an Allah.” (Tirmidhi 3375)

Abu Darda berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: Soll ich euch nicht von der besten eurer Taten erzählen, die eurem Herrn am reinsten ist, die eure Ranghöhen erhöht, die besser für euch ist als Gold und Geld zu spenden, und die besser ist, als dass ihr auf eure Feinde trifft und einander die Nacken schlägt?” Sie sagten: “Natürlich!” Der Prophet sagte: “Das ist das Gedenken an Allah, den Allmächtigen.” (Tirmidhi 3377)

Das Gedenken an Allah sind Worte, die auf der Zunge leicht und auf der Waage schwer sind. Die Voraussetzung ist, dass das Gedenken nicht nur auf der Zunge, sondern im Herzen stattfindet.

Einige der gängigen Formen des Gedenkens sind:

  • Tasbih (SubhanAllah - Ehre sei Gott)
  • Takbir (Allahu Akbar - Gott ist groß)
  • Tamhid (Alhamdulillah - Gepriesen sei Gott)
  • Tahlil (La Ilaha illAllah - Kein Gott außer Gott)

Dua, das Bittgebet, ist das mächtigste Werkzeug des Muslims. Wer Allah um etwas bitten möchte, der hebt einfach seine Hände und ruft Allah um das an, was er sich wünscht.

Erwähnt sei ein schönes Bittgebet aus dem Koran: “Unser Herr, gib uns im Diesseits Gutes und im Jenseits Gutes, und bewahre uns vor der Strafe des Feuers!” (2:201)

An-Nu’man bin Bashir berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Das Bittgebet ist die Anbetung selbst.” Dann verlas er den Vers: Euer Herr sagt: “Ruft Mich an, so erhöre Ich euch. Gewiß, diejenigen, die sich aus Hochmut weigern, Mir zu dienen, werden in die Hölle gedemütigt eingehen.” (40:60) (Tirmidhi 3247)

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Allah ist zornig mit dem, der ihn um nichts bittet.” (al-Adab al-Mufrad 658)

Allah nimmt ein gutes Bittgebet von jedermann an, der geduldig und ehrlich ist und Ihn allein ruft. So gehört jedes Bittgebet (welches nichts Schlechtes enthält) zu einer von drei Kategorien:

  1. Das, was ihm in Erfüllung geht.
  2. Das, was ihm fürs Jenseits aufbewahrt wird.
  3. Das, wodurch ihm etwas Schlechtes abgewendet wird.

Und bei Allah ist mehr, als was wir jemals erbeten könnten.

Das Aufrechterhalten der Familienbeziehungen

Der Respekt und das gute Verhalten gegenüber der Familie ist eine Pflicht für den Muslim.

Allah der Erhabene spricht: “Und Wir haben dem Menschen anbefohlen, seine Eltern mit Güte zu behandeln. Wenn sie sich aber darum bemühen, daß Du Mir das beigesellst, wovon du kein Wissen hast, dann gehorche ihnen nicht. Zu Mir wird eure Rückkehr sein, da werde Ich euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet.” (29:8)

“O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, über das hartherzige, strenge Engel (gesetzt) sind, die sich Allah nicht widersetzen in dem, was Er ihnen befiehlt, sondern tun, was ihnen befohlen wird.” (66:6)

Abu Mas’ud al Badri berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wer für seine Familie ausgibt und dabei den Lohn Allahs erstrebt, dem wird es als Spende gezählt.” (Riad as Salihin 293)

Abu Huraira berichtete: Ein Mann fragte den Gesandten Allahs - Heil und Segen seien auf ihm: “Wer verdient meine gute Gesellschaft am meisten?” Der Prophet antwortete, “deine Mutter”. Der Mann fragte, “wer dann?” Der Prophet antwortete, “deien Mutter”. Der Mann fragte wieder, “wer dann?” Der Prophet antwortete, “deine Mutter”. Der Mann fragte wieder, “wer dann?” Der Prophet antwortete, “dein Vater.” (Bukhari 5626, Muslim 2548)

Das Lernen und Lehren

Allah der Erhabene spricht: “Allah erhöht diejenigen von euch, die glauben, und diejenigen, denen das Wissen gegeben worden ist, um Rangstufen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, Kundig.” (58:11)

Abu Huraira sagte, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wer da einen Weg auf der Suche nach Wissen bereist, dem erleichtert Allah den Weg ins Paradies.” (Sahih Muslim 2699)

Zaid ibn Thabit berichtete: “Ich hörte den Gesandten Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagen: Möge Allah den Mann erhellen, der eine Überlieferung von uns hört, sie auswendig lernt und an Andere weitergibt.” (Sunan Abi Dawud 3660)

Abu Huraira sagte, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Diese Welt ist verflucht, und was in ihr ist ist verflucht, außer das Gedenken an Allah (Dhikr) und was dabei hilft, oder wer Wissen besitzt oder Wissen sammelt.” (Sunan ibn Majah 4112)

Uthman berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Die besten von euch sind die, die den Koran lernen und lehren.” (Bukhari 5027)

Die Lektüre des Koran

Der Koran ist die universale Botschaft Gottes an alle Menschen bis zum jüngsten Tag. Darum gehört es zu den guten Taten, im Koran zu lesen und über seine Bedeutungen nachzudenken.

Allah der Erhabene spricht: “Und Wir haben den Qur’an ja leicht zum Bedenken gemacht. Aber gibt es jemanden, der bedenkt?” (54:17)

Abdullah ibn Mas’ud sagte, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Wer einen Buchstaben von Allahs Buch liest, so erhält er den Lohn dafür, und den Lohn für zehn dergleichen. Ich sage nicht, Alif-Lam-Mim sei ein Buchstabe, sondern Alif ist ein Buchstabe, Lam ist ein Buchstabe und Mim ist ein Buchstabe.” (Tirmidhi 2910)

Das Fasten

Das Fasten gehört zu den größten Formen der Anbetung Allahs, denn es besteht aus dem Verzicht auf körperliche Bedürfnisse um Allahs Willen. Das Fasten unterscheidet sich von anderen Arten der Anbetung durch seine Schwere. Daher erwartet jene, die zu fasten pflegten, ein reicher Lohn im Jenseits. Beim Fasten wird in der Zeit zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang auf Speis, Trank und sexuelle Gelüste verzichtet. Jedes Jahr im Monat Ramadan ist das Fasten Pflicht.

Allah der Erhabene spricht: “O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf daß ihr gottesfürchtig werden möget.” (2:183)

Abu Umamah erzählte, dass er den Gesandten Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - fragte: “Welche Tat ist die beste?” Er antwortete, “Du musst fasten, denn da ist nichts, was ihm gleicht.” (Sunan an-Nasa’i 2222)

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “(Allah sprach,) ‘Jede gute Tat des Adamssohns ist sein, außer das Fasten; es ist Mein, und Ich werde es vergüten.’” (Bukhari 5927)

Die Voraussetzung für gute Taten


Wichtigste Voraussetzung für eine gute Tat ist die Absicht (Niyya). Jede gute Tat ist nur dann gültig, wenn sie aufrichtig um Gottes Willen vollführt wird. Wenn eine Tat nicht ausschließlich für Gott, sondern für irgendeinen weltlichen Nutzen verrichtet wird, dann wird sie auch nicht angenommen!

Umar ibn al-Chattab berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Gewiß, die Taten sind nur mit ihren Absichten, und jeder Mensch wird nur das haben, was er beabsichtigte. Wer für Allah und Seinen Gesandten auswanderte, dessen Auswanderung ist für Allah und Seinen Gesandten. Wer aber für ein weltliches Ziel auswandert, oder um eine Frau zu heiraten, der wird das haben, wofür er auswanderte.” (al-Bukhari 54, Muslim 1907).

Die Belohnung der guten Taten


Denen, die gute Taten verrichten, erwartet durch Gottes Huld großen Lohn im Diesseits und im Jenseits.

Allah der Erhabene spricht: “Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiß ein gutes Leben leben lassen. Und Wir werden ihnen ganz gewiß mit ihrem Lohn das Beste von dem vergelten, was sie taten.” (16:97)

Von der Gnade und Großzügigkeit Allahs ist, dass Er unsere guten Taten mehrt. Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs - Heil und Segen seien auf ihm - sagte: “Jede Wohltat des Adamssohns wird vermehrt, sodass sie zehnfach bis zu siebenhundertfach belohnt wird. Allah, der Erhabene und Allmächtige, sagte: ‘Mit Ausnahme des Fastens, denn es ist für Mich und Ich werde es vergüten, da einer seiner Lust und seines Essens Meinetwegen entbehrt…’ (Sahih Muslim 1151e)

Eine gute Tat wird von Allah zehn- bis siebenhundertfach gezählt, aber eine schlechte Tat bleibt nur eine schlechte Tat, wenn sie nicht vergeben wird.


Wir bitten Allah, unsere Absichten und unsere Taten zu reinigen. Möge Allah unsere guten Taten annehmen und unsere bösen Taten vergeben.